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Was passiert wenn Stahl überhitzt?
Die Folge von im Stahl verbleibenden Spannungen wären Formänderungen (Verzug) oder sogar Rissbildung, die eventuell erst stark verzögert auftreten können. Die Glühtemperatur liegt bei 600°C, so dass sich Gefügeänderungen nicht einstellen.
Warum werden Stähle wärmebehandelt?
Die Wärmebehandlung von Stahl dient dem allgemeinen Bestreben die Werkstoffeigenschaften des Stahls durch thermische und/oder chemische Einwirkungen in eine bestimmte Richtung positiv zu beeinflussen.
Wie kann man die Härte von Stahl beeinflussen?
Das Härten von Stahl ist eine Erhöhung seiner mechanischen Widerstandsfähigkeit durch gezielte Änderung seines Gefüges. Es kann durch Wärmebehandlung mit anschließendem schnellen Abkühlen erfolgen. Wird ein Metall plastisch verformt, so breiten sich im Werkstück Versetzungen aus.
Wie viel Grad hält Stahl aus?
Allerdings muss Stahl nicht schmelzen, um seine Festigkeit zu verlieren. Schon bei 650 Grad Celsius verliert er 50 Prozent seiner Festigkeit, bei knapp 1000 Grad Celsius hat er nach Ansicht von Experten 90 Prozent seiner Festigkeit verloren.
Wie lange dauert normalglühen?
Typische Glühbedingungen: 60 Sekunden bei 700 °C zur Rekristallisation, danach 1 bis 3 Minuten bei 400 °C zur Überalterung.
Was passiert wenn man Stahl wärmebehandelt?
Mit dem Anlassen, einem Wiedererwärmen auf Temperaturen zwischen 200 und 350 °C nach dem Härten, erreicht man den Abbau von inneren Spannungen und der härtebedingten Sprödigkeit, sowie eine Zunahme der Zähigkeit. Dies ist allerdings nur auf Kosten der Härte möglich.
Warum lassen sich austenitische Stähle nicht Härten?
Austenitische Edelstähle (Chromgehalt < 12\%) besitzen eine herausragende Korrosionsbeständigkeit. Verantwortlich dafür ist eine wenige nm dicke Chromoxidschicht unmittelbar an der Stahloberfläche.
Wie wird Eisen härter?
Es kann durch Wärmebehandlung mit anschließendem Abschrecken (schnelles Abkühlen) erfolgen. Wird ein Metall plastisch verformt, so bewegen sich im Werkstück Versetzungen. Um die Härte und Festigkeit zu erhöhen, müssen Maßnahmen getroffen werden, die die Bewegung von Versetzungen behindern.
Wie kann man Stahl härten?
Damit er gehärtet werden kann, sollte er einen Kohlenstoffanteil von ca. einem Prozent aufweisen (Werkzeugstahl). Stähle mit geringerem Kohlenstoffanteil (0,7-0,8\%) lassen sich ebenfalls härten, müssen aber legiert sein. Flussstähle (Kohlenstoffanteil von 0,4\%) lassen sich ohne Materialüberzug nicht härten.
Wie muss das Material unter der Gleichgewichtstemperatur abgekühlt werden?
Dabei muss das Material von der Temperatur einer Hochtemperaturphase (bei Stahl: γ-Phase, Austenit) unter die Gleichgewichtstemperatur zu einer Niedertemperaturphase (bei Stahl: α-Phase, Ferrit) abgekühlt (meist abgeschreckt) werden.
Was ist der Temperatur-Zeit-Verlauf bei der Abkühlung?
Temperatur-Zeit-Verlauf bei der Abkühlung eines Bauteils oder Halbzeugs. Bei einer Abkühlkurve sollte angegeben sein, wo sie am Bauteil gemessen wurde, z.B. Rand-Übergang-Kern, oder ob es sich um den Verlauf der Ofentemperatur handelt.
Was sind Abkühlmedien?
Abkühlmedien (auch Härtemedium) helfen dabei, die gewünschte Abkühlgeschwindigkeit zu erreichen. Die Tabelle gibt einige gebräuchliche Medien und die damit erreichbaren Abkühlgeschwindigkeiten an.
Was ist die Haltetemperatur beim Anlassen?
Die Anlasstemperatur ist die Haltetemperatur, die zur Einstellung der gewünschten Härte eingestellt wird. Beim Anlassen werden zwei Temperaturbereiche beobachtet, die beim Anlassen zu Versprödungserschein-ungen im Stahl führen (300°C- und 500°C-Versprödung).