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Kann man mich zum Weitermachen zwingen?
Grundsätzlich kannst du laut Militärgesetz «zu einem bestimmten Grad verpflichtet» werden (DR 85). Aber du kannst versuchen, es zu verhindern. Bereits bei der Rekrutierung werden 40 Prozent der Rekruten zum weitermachen vorgemerkt. Üblicherweise erfolgt nach sieben Wochen RS die Auswahl.
Sollte man den Kriegsdienst verweigern?
Gemäß Artikel 4 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes darf niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden (Kriegsdienstverweigerung). Auch nicht nach der Aussetzung der Wehrpflicht. Und auch nicht erst, wenn ein Krieg ausbrechen sollte, können Sie den Kriegsdienst verweigern.
Was passiert wenn ich nicht ins Militär Einrücke?
Es drohen Arrest, Bussen und Geldstrafen. Immer wieder kommt es aber vor, dass Militärangehörige, von Offizieren bis Soldaten, die einen Militärdienst leisten müssen, diesen versäumen. Wie Zahlen der Militärjustiz, die 20 Minuten vorliegen, zeigen, muss sich diese immer wieder mit Dienstversäumern auseinandersetzen.
Was kann ich tun damit ich nicht ins Militär muss?
Wer aus Gewissensgründen keinen Militärdienst leisten will, kann ein Gesuch für den eineinhalbmal so langen Zivildienst stellen. Der Gewissenskonflikt wird nicht überprüft.
Wann endet die Wehrpflicht in Deutschland?
Die Wehrpflicht wurde durch den Wehrdienst oder im Falle des § 1 des Kriegsdienstverweigerungsgesetzes vom 28. Februar 1983 durch den Zivildienst erfüllt. Die Dauer des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes betrug seit dem 1. Januar 2011 sechs Monate. Zum 1. Juli 2011 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt.
Wie kann man die Wehrpflicht umgehen?
Auf Antrag werden Wehrpflichtige vom Wehrdienst freigestellt, deren „Vater, Mutter, Bruder oder Schwester an den Folgen einer Wehr- oder Zivildienstbeschädigung verstorben ist“. Auch Nachfahren von Personen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, müssen bis in die dritte Generation keinen Wehrdienst ableisten.
Was haben die deutschen Kriegsjahre geprägt?
Das Bewusstsein der Deutschen haben vor allem die letzten zwei Kriegsjahre von 1943 an geprägt, als die eigenen Verluste in die Höhe schnellten. Die Zahl der deutschen Gefallenen und toten Zivilisten waren im letzten Kriegsjahr etwa so hoch wie im ganzen Krieg zuvor.
Wie hat sich die Haltung im Militär geändert?
Im Militär hat sich die Haltung bereits geändert – seit der Abschaffung der Wehrpflicht und mit den Einsätzen in Afghanistan und anderswo. Berufssoldaten wissen, dass sie in Einsätze gehen, bei denen sie verwundet oder getötet werden können. Die neue deutsche Berufsarmee entwickelt inzwischen ihre eigene Gedenkkultur.
Wie werden junge Menschen in der Bundeswehr gelockt?
Schaut man sich auf der Homepage der Bundeswehr um, erfährt man dort, dass junge Menschen mit der Aussicht auf flexiblere Arbeitszeiten, vorbildliche Kinderbetreuung, ein “hochmodernes” betriebliches Gesundheitsmanagement und renovierte Stuben samt WLAN und Kühlschrank in den Militärdienst gelockt werden sollen.