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Was bedeutet eine automatische Abschaltung der Stromversorgung?
Prinzip. Der Schutz bei indirektem Berühren durch automatische Abschaltung der Stromversorgung ist gewährleistet, wenn die Körper elektrischer Betriebsmittel mit einem niederohmigen Schutzleiter verbunden sind. (Gleichzeitig berührbare Körper müssen an demselben Schutzleiter/Erdungssystem angeschlossen werden.)
Welche Schutzeinrichtungen sind im TN-System zulässig?
Für das TN-System gilt z.B. alle Körper müssen durch Schutzleiter bzw. PEN-Leiter (früher Nullleiter) mit dem Sternpunkt des speisenden Netzes verbunden werden (bisher bekannt als „Nullung“).
Wann müssen alle Schutzmaßnahmen spätestens abschalten?
In den meisten Fällen reicht es dann aus, wenn eine Abschaltung mindestens in der Zeit des sogenannten „großen Prüfstroms“ (siehe hierzu Kapitel 22 dieses Buchs) stattfindet. Das bedeutet z. B. für Stromkreise bis 63 A eine Abschaltung in spätestens einer Stunde.
Welche berührungsspannung ist nach DIN VDE 0100 Teil 410 unter normalen Bedingungen für den Menschen zulässig?
Bei Felduntersuchungen hat man typische Werte zwischen 190 V und 220 V gemessen. In der Regel kann auf eine automatische Abschaltung im Fehlerfall nur dann ver- zichtet werden, wenn die Berührungsspannung unter 50 V bleibt.
Was verursacht Körperschluss im TN Netz?
Prinzip. Die automatische Abschaltung in TN-Systemen erfolgt durch Überstromschutzeinrichtungen oder Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs). In allen TN-Systemen hat jeder Isolationsfehler zwischen Außenleiter und Schutzleiter/Erde einen Kurzschluss zwischen Außenleiter und Schutzleiter/PEN-Leiter zur Folge.
Wie wirkt sich im TT-System ein Körperschluss aus?
1.1. Körperschluss im TT-Netz vor der Berührung Wenn ein Körperschluss auftritt, entsteht zwischen dem berührbaren, mit Isolationsfehler behafteten Körper und Erde ein Potentialunterschied. Es entsteht eine Fehlerspannung UF und damit verbunden eine zu erwartende Berührungsspannung UTP.
Welche Bedingungen gelten für den erdungswiderstand im TT System?
Bei einem typischen Bemessungsdifferenzstrom des FI-Schutzschalters von 30 bzw. 300 mA ergibt sich also ein Erdungswiderstand von insgesamt weniger als 1667 bzw. 167 Ohm. Liegt der Erdungswiderstand höher, muss beim TT-System eine empfindlichere Fehlerstrom-Schutzeinrichtung gewählt werden.
Wie schnell muss ein RCD abschalten?
Nach DIN VDE 0100-410 muss die Auslösezeit eines RCD bei unter 0,4 s liegen (TN-System, 230V).
In welcher Zeit sollte ein FI auslösen?
Residual Current Protective Device (Fehlerstom-Schutzeinrichtung). FI-Schutzschalter gewöhnlicher Bauart haben die Aufgabe, Betriebsmittel innerhalb einer Zeit von 0,2 bzw. 0,4s allpolig abzuschalten, falls durch einen Isolationsfehler eine gefährliche Berührspannung auftritt.