Inhaltsverzeichnis
Wie entsteht ein Biofilm?
Biofilme entstehen, wenn Mikroorganismen sich an Grenzflächen ansiedeln. Sie bilden sich überwiegend in wässrigen Systemen, entweder auf der Wasseroberfläche oder auf einer Grenzfläche zu einer festen Phase. Die Grenzfläche, auf der sich der Biofilm bildet, nennt man Substratum.
Wo gibt es Biofilm?
Biofilme kommen in der Natur an allen Grenzflächen vor. Am häufigsten siedeln sich Mikroorganismen zwischen einer Fest- und einer Flüssigphase an. Auch im menschlichen Körper gibt es solche Grenzflächen, beispielsweise zwischen Blasenepithel und Urin oder zwischen Herz- oder Gefäßendothelien und Blut.
Was bedeutet Plaque Biofilm?
Parodontologie – Biofilm Biofilm oder auch Plaque ist ein filzig-weicher, strukturierter, mikrobieller Zahnbelag, welcher sich vermehrt an für die Mundhygiene schwer zugänglichen Punkten ansammelt. Zahnbeläge entwickeln sich erst mit der Zeit zum etablierten Biofilm.
Was ist ein oraler Biofilm?
Der bakterielle Biofilm im Mund (auch als Zahnbelag oder Plaque bekannt) ist eine Hauptursache der Zahnfäule (Karies) und Entzündungen des Zahnhalteapparates (Gingivitis und Parodontitis). Schuld daran sind bestimmte Bakterien-Arten, die Säuren, Zellgifte und Enzyme freisetzen.
Wie vermehrt sich der Biofilm?
Biofilme entstehen wahrscheinlich meist durch Umweltstreß, z. B. bei Nahrungsmangel. Anfangs setzen sich nur einzelne frei bewegliche Zellen auf einer Oberfläche ab; die angehefteten Zellen vermehren sich und beginnen mit der Ausscheidung von Exopolymeren.
Was ist die Entwicklung eines Biofilms?
An der Grenzschicht zum Wasser können immer wieder Zellen oder ganze Teile des Biofilms abgegeben und vom vorbeiströmenden Wasser aufgenommen werden. Die Entstehung und Ausbildung eines Biofilms kann in drei Phasen unterteilt werden: Die Induktionsphase (Abb. 4 und 6, 1–2) die Akkumulationsphase (3) und die Existenzphase (4–5).
Wie unterscheiden sich Biofilme von anderen Laborkulturen?
Dieses Nebeneinander verschiedener Stoffwechselzustände unterscheidet Biofilme deutlich von typischen Laborkulturen, in denen es allen Zellen in etwa gleich gut oder schlecht geht. In einem Biofilm, mit seinen vielfältigen chemischen Milieus, kann eine Zelle ganz anders aussehen und sich verhalten als ihre genetisch identische Nachbarin.
Was sind Biofilme für chronische Wunden?
Wunden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Auf 60-90 \% der chronischen Wunden sind Biofilme nachweisbar. Ein Biofilm, der den Wundgrund bedeckt, stört den Abheilungsprozess und gefährdet zudem die Betroffenen, deren Immunstatus durch die chronische Wunde oder die ihr zu Grunde liegende Erkrankung eingeschränkt ist.
Was sind die Bakteriengemeinschaften von Zähnen?
Beispiele hierfür sind die Bakteriengemeinschaften von Haut, Mund und Darm ( Haut-, Mund- und Darmflora ). Auch die Plaque, der Zahnbelag, der sich auf Zähnen bildet, stellt einen Biofilm dar. Die beteiligten Bakterien gehen mit dem Wirt eine interspezifische Wechselbeziehung ein.