Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist der Unterschied zwischen Krieg und einem bewaffneten Konflikt?
- 2 Was ist ein gewaltsamer Konflikt?
- 3 Wann wird ein Konflikt zum Krieg?
- 4 Wo gilt das humanitäre Völkerrecht?
- 5 Was ist die Rechtsprechung eines bewaffneten Konflikts?
- 6 Wie unterscheidet die Konfliktforschung zwischen sichtbaren und latenten Ebenen?
Was ist der Unterschied zwischen Krieg und einem bewaffneten Konflikt?
Krieg als völkerrechtlich relevanter Begriff zur Klassifizierung bewaffneter Auseinandersetzungen wurde seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fast vollständig durch den Begriff bewaffneter Konflikt abgelöst, u. a. weil nach überwiegender Auffassung der Kriegszustand zwischen zwei Staaten eine förmliche Kriegserklärung …
Was versteht man unter humanitären Folgen von bewaffneten Konflikten?
Das Ziel des Humanitären Völkerrechts (HVR) in bewaffneten Konflikten ist die Begrenzung des Leidens, das durch intensive bewaffnete Auseinandersetzungen verursacht wird.
Was ist ein gewaltsamer Konflikt?
Unter den insgesamt 414 beobachteten Konflikten zählen die Politikwissenschaftler des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung (HIIK) 45 hochgewaltsame Konflikte, das heißt Auseinandersetzungen, die sich durch massiven Einsatz organisierter Gewalt auszeichnen sowie gravierende Folgen nach sich ziehen …
Was ist ein nicht internationaler bewaffneter Konflikt?
1198 ff. 27 Zusatzprotokoll II, das den nicht-internationalen bewaffneten Konflikt regelt, erfasst Konflikthandlungen, die „im Hoheitsgebiet einer Vertragspartei zwischen deren Streitkräften und anderen organisierten bewaffneten Gruppen“ stattfinden.
Wann wird ein Konflikt zum Krieg?
Bei quantitativen Definitionen muss die Zahl der direkten oder indirekten Todesopfer gewaltsamer Auseinandersetzungen einen bestimmten Schwellenwert überschreiten – erst dann kann man von einem „Krieg“ sprechen. Demnach gilt als Krieg jeder gewaltsame Konflikt mit mindestens 1.000 getöteten Kombattanten pro Jahr.
Welche Ursachen haben Krieg?
Manche sagen, es gibt Kriege, weil Kulturen oder Religionen sehr verschieden sind und sich deshalb bekämpfen würden. Wissenschaftler meinen jedoch, dass die wirklichen Gründe tiefer liegen. Herrscher, die Kriege führen, wollen mehr Macht, mehr Einfluss, mehr Reichtum oder mehr Bodenschätze für sich haben.
Wo gilt das humanitäre Völkerrecht?
Entsprechend diesen Abkommen gelten vor allem vier Personengruppen in internationalen bewaffneten Konflikten als geschützt: die Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde (Genfer Abkommen I), die Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte zur See (Genfer Abkommen II), die …
Wie ist die Wahrnehmung von Konflikten gemeint?
Entscheidend sind die Wahrnehmung und das Handeln der Beteiligten. Erst wenn mindestens eine Partei das Verhalten der anderen Seite als beeinträchtigend und inakzeptabel für das eigene Wohlbefinden, Selbstverständnis, Entscheidungs- und Handlungsvermögen oder die eigene Sicherheit empfindet, kann von einem Konflikt gesprochen werden.
Was ist die Rechtsprechung eines bewaffneten Konflikts?
Die Rechtsprechung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) nimmt die Existenz eines bewaffneten Konflikts dann an, wenn in ausgedehnter bzw. andauernder Weise Waffengewalt (engl. protracted armed violence) zwischen den Beteiligten angewendet wird.
Welche Komponenten und zwei Ebenen eines Konflikts können anschaulich dargestellt werden?
Die drei Komponenten und zwei Ebenen eines Konflikts können im sogenannten Konfliktdreieck anschaulich dargestellt werden. Dieses weitverbreitete Werkzeug der Konfliktanalyse wurde von Johan Galtung eingeführt – einem der Mitbegründer der Friedens- und Konfliktforschung (Galtung 2009).
Wie unterscheidet die Konfliktforschung zwischen sichtbaren und latenten Ebenen?
Die Konfliktforschung unterscheidet zusätzlich noch zwischen der sichtbaren bzw. manifesten und der latenten Ebene eines Konflikts. Das Verhalten der Konfliktparteien bildet die manifeste Ebene. Dagegen bleiben die Interessen und Ziele sowie die Annahmen und Haltungen der Konfliktparteien häufig im Dunkeln.